Annalena hört gespannt zu. Ihre Urgroßmutter erzählt von einem Photo, das sie als Mädchen auf dem Dachboden sah. Darauf: eine junge Frau in Weiß. Die wenigen Worte dazu wecken Annalenas Vorstellungskraft – und ihre Neugierde: „Das war meine Großtante Wally. Die haben sie in Amerika erschossen.“

Ausgestattet mit Wallys vollem Namen brachten Annalena und ihr Mann Thomas ein vergessenes Schicksal wieder ans Licht und beschlossen: Diese Geschichte muss Gehör finden.

Der Podcast „Geliebte Wally“ hat vor allem ein junges Publikum erreicht, das bisher wenig Bezug zu Ahnenforschung hatte. Über das populäre Medium gelingt der Einstieg niedrigschwellig, aber zugleich mit Tiefe. Dabei stehen nicht nur historische Fakten im Fokus, sondern auch der Prozess: Wie lassen sich alte Verbrechen recherchieren? Wie geht man mit einer wenig verlässlichen Quellenlage um? Was bedeutet es, Geschichte lebendig werden zu lassen?

In ihrem Vortrag berichten Annalena und Thomas von ihrer Herangehensweise, den Herausforderungen und unerwarteten Erkenntnissen, die ihre Arbeit am Podcast mit sich brachte. Sie geben Einblicke in die Entwicklung ihres Projekts – von der Idee bis zur Hörerinteraktion über Instagram. „Geliebte Wally“ zeigt, dass Ahnenforschung nicht nur ein Blick zurück ist, sondern eine Chance, Geschichte für eine breite Zielgruppe neu erlebbar zu machen.

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